Unsere Nachhaltigkeitskriterien
In Zeiten des Klimawandels ist es sexy, nachhaltig zu sein. Aber nicht überall, wo nachhaltig drauf steht, steckt auch nachhaltig drin.
Deshalb haben wir bei Fancy Family Escapes einen Katalog mit 20 Nachhaltigkeitskriterien erstellt, deren Erfüllung ihr bei jeder Unterkunft transparent sehen könnt.
Diese Informationen werden außerdem ergänzt durch bereits existierende Zertifikate und Auszeichnungen aus dem nachhaltigen Tourismus.
Auf diese Weise wollen wir Greenwashing die Stirn bieten und transparent machen, wie nachhaltig ein Gastgeber tatsächlich arbeitet.
So funktioniert die Blattvergabe
Sämtliche Unterkünfte, die bei Fancy Family Escapes gelistet werden, geben uns Auskunft zu unseren Nachhaltigkeitskriterien. Je nachdem, wie viele Kriterien erfüllt werden, erhält eine Unterkunft zwischen 1 und 5 Blätter.
Um auf unserer Seite gelistet zu werden und ein Blatt zu erhalten, müssen mindestens 5 der 20 Kriterien erfüllt sein. Werden 17 oder mehr Kriterien erfüllt, erhält die Unterkunft die Höchstvergabe von 5 grünen Blättern.
Die Angaben zu den Nachhaltigkeitskriterien basieren auf den nach bestem Wissen und Gewissen gemachten Aussagen der Unterkünfte. Die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien der jeweiligen Unterkunft erfolgt deshalb ohne jegliche Gewähr seitens Fancy Family Escapes.
Wir sind allerdings felsenfest davon überzeugt, dass es all unseren Gastgebern eine Herzensangelegenheit ist, nachhaltigen und sanften Tourimus zu betreiben. Sollte euch dennoch bei eurem Aufenthalt auffallen, dass ein Kriterium doch nicht eingehalten wird, sprecht den Gastgeber bitte darauf an und informiert auch uns, damit wir in den Austausch gehen können.
Unsere 20 Nachhaltigkeitskriterien:
- Energiespar- oder LED-Beleuchtung
- 100% Ökostrom
- Eigene Stromerzeugung
- Ökologische Betriebsanlagen
- Wärmerückgewinnung
- CO2 arme Heizung
- Nachhaltige Bauweise
- Regionale Lebensmittel
- Bio-Lebensmittel
- Ökologische Reinigungsmittel und Waschmethoden
- Handtuchtausch bei Bedarf
- Regenwasseraufbereitung
- Wassersparende Wasserhähne und Toiletten
- 80% Recycling
- Keine Einwegartikel
- Bewusste Müllvermeidung
- Öffentliche Erreichbarkeit
- EU-Ecolabel oder mit einer gleichwertigen Zertifizierung ausgezeichnet
- Verwendung von Naturkosmetika
- Nachhaltige Aktionen mit Gästen und Mitarbeitern
Bild: Pexels
Kriterium
Erklärung
Energiesparende Beleuchtung
Energiesparlampen wandeln Strom weitaus effektiver in Licht um als herkömmliche Glühbirnen und sorgen so für eine Senkung der CO2-Emissionen. Wie die Deutsche Umwelthilfe gezeigt hat, liegt die CO2 -Emission der Glühlampe bei einer täglichen Brenndauer von drei Stunden 39,2 Kilogramm, die Energiesparlampe hingegen stößt 7,2 Kilogramm aus.
Mit einer LED-Lampe lässt sich im Vergleich zu einer herkömmlichen Glühbirne sogar extrem viel Energie sparen. Bis zu 90% weniger Energie wird mit einer LED-Birne verbraucht, um die gleiche Helligkeit zu erzeugen wie mit einer Glühbirne. Dies sorgt für einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß bei gleichzeitiger Kosteneinsparung.
Obwohl teurer in der Anschaffung, lassen sich dank der hohen Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden langfristig an Ersatz- und Wartungskosten bis zu 75% Kosten einsparen.
Jede Unterkunft, die zu 100% energiesparende Leuchtmittel einsetzt, erfüllt dieses Nachhaltigkeitskriterium.
100% Ökostrom
Unter Ökostrom versteht man Strom, der zu 100% aus erneuerbaren Energien stammt. Dieser grüne Strom bringt die so dringend benötigte Energiewende voran, um den Klimanwandel aufzuhalten.
Ökostrom ist nur dann „echt“, wenn er vollständig aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind-, Wasser-, Solar- oder Biomassekraft stammt. Dieser Strom wird zu 100% CO2-neutral erzeugt und trägt somit nicht zur Erwärmung des Klimas bei. Im Gegensatz zu fossilen oder atomaren Brennstoffen sind die Stoffe unbegrenzt verfügbar und belasten weder Umwelt noch Klima.
So konnten durch den Einsatz erneuerbarer Energien allein in Deutschland im Jahr 2018 rund 184 Millionen Tonnen CO2vermieden werden.
Jede Unterkunft, die zu 100% Ökostrom verwendet, erfüllt dieses Kriterium.
Eigene Stromerzeugung
Der Stromsektor ist einer der größten Sektoren in Sachen Energieverbrauch und damit auch in punkto CO2-Emissionen. Fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas oder Mineralöl werden in elektrische und/oder thermische Energie (Strom- und Wärmeproduktion) umgewandelt und setzen so energiebedingte Emissionen frei.
Diese Emissionen tragen in Deutschland zu circa 85 % der Treibhausgas-Emissionen bei. Hauptverursacher mit etwa der Hälfte der energiebedingten Treibhausgas-Emissionen ist die öffentliche Strom- und Wärmeerzeugung.
Wer seinen Strombedarf regenerativ durch Wind-, Wasser-, Solar- oder Biomasse selbst produziert, trägt aktiv zur Energiewende und dem Klimaschutz bei, denn: diese Form der Energieerzeugung gilt als CO2-neutral und spart jedes Jahr etliche Tonnen CO2 ein.
Jede Unterkunft, die ihren Strombedarf durch erneuerbare Energien selbst erzeugt, erfüllt dieses Kriterium.
Ökologische Betriebsanlagen
Ineffiziente elektrische Geräte gelten als Hauptverursacher für zu hohen Stromverbrauch in unseren Haushalten. Der Löwenanteil des Stroms fließt dabei in die Nutzung von großen Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik. Sind die Betriebsanlagen wie Haushaltsgeräte, Maschinen, etc. in Bezug auf Energieffizienz und Betriebsmittelverbrauch auf modernstem Stand, lässt sich der Stromverbrauch und damit auch die Umweltbelastung immens senken.
Auch wenn die Anschaffungskosten erst einmal höher ausfallen als bei Modellen niedrigerer Energieeffizienklassen, gilt es doch berücksichtigen, dass gerade Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler und Fernseher über viele Jahre genutzt werden. So benötigt ein Gerät der Klasse B einen höheren Stromverbrauch, was sich wiederum in steigenden Kosten niederschlägt.
Jede Unterkunft, deren Betriebsanlagen die Energieeffizienzklasse A und aufwärts aufweisen, erfüllt dieses Kriterium.
Wärmerückgewinnung
In jedem Haushalt wird Energie aufgewendet, um zu beleuchten oder zu kühlen. Hierbei entsteht Wärme, die intelligent genutzt werden kann, um Energie und Kosten zu sparen.
Bei Wärmerückgewinnung wird Abwärme genutzt, um beispielsweise die Heizung oder Warmwasseraufbereitung zu unterstützen. So kann die Abwärme von Beleuchtungssystemen oder Kühlgeräten in die Temperaturregelung einer Unterkunft mit einfließen.
Die Möglichkeiten der Wärmerückgewinnung sind divers. So nutzen beispielsweise Passivbauten, Minergiehäuser, Fallleitung-Wärmeüberträger oder auch Lüftungsanlagen das Prinzip der Wärmerückgewinnung.
Jede Unterkunft, die Wärmerückgewinnung nutzt, erfüllt dieses Kriterium.
CO2 arme Heizung
Laut Umweltbundesamt entfallen 60 Prozent unseres CO2-Ausstosses aufs Heizen, da konventionelle Heizungen mit den fossilen Brennstoffen Kohle, Öl oder Gas arbeiten. Durch Wärmedämmung der Armaturen und Rohrleitungen und moderne Heizungsanlagen können Haushalte ihre Emissionen massiv senken.
Das Heizen mit alternativen Energieträgern durch Wärmepumpen, Solarwärme, Fernwärme oder Biomasse dekarbonisiert die Wärmeerzeugung und bedeutet einen großen Beitrag zum Klimaschutz.
Jede Unterkunft, die alternative Energieträger zur Wärmeerzeugung nutzt, erfüllt dieses Kriterium.
Nachhaltige Bauweise
Die Baubranche spielt eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz. Wusstet ihr, dass ganze 8% der weltweiten CO2-Emissionen auf die Zement-Herstellung zurückgehen (zum Vergleich: der Anteil des Luftverkehrs an den weltweiten CO2-Emissionen liegt bei 2,69%).
Bei einem Neubau oder bei der Sanierung eines Hauses lassen sich in den unterschiedlichsten Bereichen natürliche Ressourcen schonen und Energie sparen. Mögliche Optimierungspotenziale gibt es zahlreiche wie z.B. energieeffiziente Bauweise durch Dämmung, Passivbauweise, Einsatz von Aktiv-Dachbaustoffen, zertifizierten und nachwachsenden Naturbaustoffen, Holzbauweise mit Verwendung regionaler Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft, Dach- und Fassadenbegrünung, etc..
Jede Unterkunft, die nach nachhaltigen Aspekten gebaut oder saniert wurde, erfüllt dieses Kriterium.
Regionale Lebensmittel
Regionale Lebensmittel fördern kurze Wege. Durch möglichst kurze Transportwege wird der Ausstoß durch verkehrsbedingte Treibhausgase minimiert. Ebenso wird die Energie für Kühlung und Lagerung eingespart, die während langer Transportwege notwendig ist.
Der Transport per Flugzeug verursacht je Tonne Lebensmittel und Kilometer rund 100-mal mehr Treibhausgase als der Hochseeschiff-Transport und bis zu 15-mal mehr als Transporte per Lkw. Wird ein Schälchen Erdbeeren beispielswiese aus Südafrika nach Deutschland geflogen, werden pro Kilo Erdbeeren rund 18.000 Gramm Treibhausgase freigesetzt. Stammen die Erdbeeren hingegen aus der Region und werden per LKW angeliefert, werden bei einer Strecke von 100 Kilometer nur etwa 370 Gramm Treibhausgase pro Kilo Erdbeeren freigesetzt.
Regionale Lebensmittel können also ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sein.
Jede Unterkunft, die mehr als 50% ihrer Lebensmittel regional einkauft, erfüllt dieses Kriterium.
Bio-Lebensmittel
Lebensmittel mit Bio-Siegel weisen praktisch keine Pestizide auf, da die Verwendung von chemischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln verboten ist. Da Stickstoffdünger beim Anbau von Bio-Obst und -Gemüse verboten ist, werden signifikant weniger Treibhausgase erzeugt als beim herkömmlichen Anbau.
Durch den Verzicht auf Stickstoffdünger baut sich im Acker mehr Humus auf, der Kohlendioxid bindet, was wiederum das Klima entlastet. Auch Fleisch- und Milchprodukte mit dem Bio-Siegel sind die deutlich gesündere Variante – für dich und die Tiere, also auch für den Planeten. Die Tiere werden artgerecht gehalten und haben sehr viel mehr Auslauf, denn es gibt feste Regelungen, wie viele Tiere auf einer bestimmten Fläche überhaupt gehalten werden dürfen. Die Tiere werden mit artgerechtem Ökofutter gefüttert statt (oftmals importiertem) Kraftfutter.
Auch dem Insektensterben wirkt Bio entgegen. Konventionelle Bauern vernichten Insekten, Unkräuter und Pilze per Chemie und zerstören die Lebensräume der Tiere durch Monokulturen ohne Blühstreifen. Biobauern hingegen fördern die Nützlinge rund um ihre Felder, da sie auf deren Heißhunger auf Schädlinge angewiesen sind.
Jede Unterkunft, die mehr als 50% der Lebensmittel in Bio-Qualität anbietet, erfüllt dieses Kriterium. Wenn keine Verpflegung angeboten wird, kann dieses Kriterium dennoch erfüllt werden, wenn dem Gast Bio-Tee oder -Kaffee oder gar eine Biokiste angeboten wird.
Ökologische Reinigungsmittel
und Waschmethoden
Wer mit der Chemiekeule gegen Schmutz im Haushalt vorgeht, schadet damit nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern belastet auch die Umwelt. Waschmittel, Weichspüler, Bodenreiniger, WC-Gel und Chlor-Reiniger können krebserregende Schadstoffe enthalten und in die Luft abgeben. Außerdem belasten Wasch- und Reinigungsmittel das Abwasser mit Chemikalien.
Ökologische Putzmittel hingegen setzen sich überwiegend aus pflanzlichen und mineralischen Rohstoffen zusammen, verwenden Tenside, die nachwachsen sowie sich leichter abbauen, beinhalten kein Mikroplastik und schonen so Gesundheit und Umwelt.
Jede Unterkunft, die wassersparend und mit ökologisch zertifizierten Reinigungsmitteln wäscht und putzt. erfüllt dieses Kriterium, Wird die Wäsche an eine nachhaltigkeitszertifizierte Wäscherei gegeben, gilt das Kriterium ebenfalls als erfüllt.
Handtuchtausch bei Bedarf
Wer kommt eigentlich auf die seltsame Idee, jeden Tag seine Handtücher zu wechseln? Zuhause, in den eigenen vier Wänden, wenn wir selbst waschen müssen, machen wir das doch auch, nicht, hmm. Wozu also im Urlaub?
Werden Handtücher und/oder Bettwäsche nur auf Nachfrage des Gastes gewechselt, kann eine immense Menge an Wasser eingespart werden. Aber auch der Einsatz von Reinigungsmitteln und Strom wird so deutlich reduziert. Jeder Waschgang mit 10kg Handtüchern verbraucht mindestens 50 Liter Wasser und 1,2 Kilowattstunden Strom. Mit dieser Strommenge könnten sich ca. 3000 Männer gemütlich rasieren. Ganz schön viel, oder?
Durch die Entscheidung, ein Handtuch länger als einen Tag lang zu nutzen, kann man im Urlaub einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Jede Unterkunft, die diese Option anbietet, erfüllt dieses Kriterium.
Regenwasseraufbereitung
Durchschnittlich verbraucht jeder von uns 150 Liter Wasser am Tag, was über 54.000 Liter im Jahr sind. Dementsprechend hoch ist der Wasserverbrauch in Hotels und Unterkünften. Dabei wird zu 70% Quell- und Grundwasser genutzt. Dabei kann man in vielen Bereichen problemlos Regenwasser einsetzen.
Was durch den Einsatz einer einfachen Regentonne bei der Gartenbewässerung beginnt, kann im Haushalt durch die Versorgung von WC-Spülungen und Waschmaschinen fortgeführt werden.
Jede Unterkunft, die Regenwasser aufbereitet oder verwertet, erfüllt dieses Kriterium.
Wassersparende Wasserhähne
und WCs
Wassersparende Maßnahmen schonen die wertvolle Ressource Wasser und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Wusstest du, dass z.B. ein tropfender Wasserhahn innerhalb eines Jahres mehr als 6400 Liter Wasser vergeudet? Oder bei einem Toilettenspülgang zwischen 9 und 14 Litern Wasser die Leitung runterfließen?
Durch den Einbau eines Wasserspareinsatzes oder eines wassersparenden Spülkastens mit Spültaste kann ein Spülgang hingegen auf 3 – 6 Liter reduziert werden. Durchflußmengenbegrenzer für Waschbecken und Dusche reduzieren den Wasserverbrauch von 20 Liter pro Minute auf ca. 12 Liter je Minute.
Jede Unterkunft, die wassersparende Wasserhähne, Duschköpfe oder Toiletten hat, erfüllt dieses Kriterium.
80% Recycling
Laut Statistischem Bundesamt produziert jeder von uns im Schnitt 463 Kilogramm Haushaltsabfall – davon sind 148 Kilogramm Wertstoffe, also Verpackungsmüll. Recycling reduziert die Menge an Abfall und Umweltverschmutzung und hilft, eine Menge Energie einzusparen.
So ist Recycling die ideale Möglichkeit, bereits verbrauchte Ressourcen wertvoller Rohstoffe wiederzuverwerten und somit die dringend benötigte Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Müllvermeidung und Trennung von Glas, Metall, Papier, Kunststoffen und Biomüll ist ein wichtiger Nachhaltigkeitsfaktor. Diese Materialien können dem Recycling zugeführt werden und sparen dadurch Energie sowie Ressourcen.
Alles was im Restmüll landet, kann nicht recycelt werden. Durch konsequentes Recycling kann man als Verbraucher wesentlich zur Kreislaufwirtschaft beitragen.
Jede Unterkunft, die ihren Müll zu 80% dem Recycling zuführt, erfüllt dieses Kriterium. Das Aufstellen von Mülltrennungssystemen für Gäste ist hier ein wesentlicher Faktor.
Keine Einwegartikel
Acht Millionen Tonnen Plastikteile landen jedes Jahr weltweit in den Ozeanen. Strohhalme sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Marmelade, Honig und Co lassen sich wunderbar aus Mehrweggläsern konsumieren und schmecken so doch auch viel besser, oder?
Duschgel, Shampoo und Conditioner sind aus wieder befüllbaren Behältnissen genauso leicht zu dosieren, der Glas-Zahnputzbecher ist viel hochwertiger und wer zum Teufel braucht eigentlich einen Plastikspieß mit Kirsche in seinem Cocktail?
Der Verzicht auf Einweg-Zahnputz- oder Trinkbecher, Einweggeschirr, nicht wiederverwendbare Strohhalme, Toilettenartikel in nicht wiederauffüllbaren Behältnissen und vieles mehr senkt das Müllaufkommen erheblich.
Jede Unterkunft, die auf Toiletten- und Service-Einwegartikel verzichtet, erfüllt dieses Kriterium.
Bewusste Müllvermeidung
Durchschnittlich 616 Kilogramm Abfall produziert jeder deutsche pro Jahr, davon entfallen laut Umweltbundesamt 220,5 Kilo auf Verpackungsmüll. Das Traurige: In Deutschland verbrauchen wir deutlich mehr Verpackungen als in anderen europäischen Ländern. Rohstoffe werden verschwendet und der Energieverbrauch ist riesig.
Dabei lässt sich Müll recht einfach vermeiden, indem man auf unnötige und materialintensive Verpackungen verzichtet. Der Einkauf auf dem Wochenmarkt, der konsequente Verzicht auf Einweg-Plastikbehältnisse, Verwendung von Mehrwegsystem – die Palette an Mülleinsparmaßnahmen ist groß.
Jede Unterkunft, die bewusst darauf achtet, Müll zu vermeiden, erfüllt dieses Kriterium.
Öffentliche Erreichbarkeit
Du denkst, Fliegen sei die klimaschädlichste Art zu reisen? Dann lies weiter, denn ein sehr geläufiges Transportmittel stellt leider einen noch trauigeren Rekord auf. Da die Anreise einen sehr großen Anteil am ökologischen Fußabdruck einer Reise hat, beginnt nachhaltiges Reisen also in erster Linie einmal in der Art und Länge der Anreise.
Im Vergleich pusten wir pro Kopf und pro 10 Kilometer verursachen wir folgende CO2-Werte*:
Zug, Reisebus oder U-Bahn: 340-408 g
Motorroller: 816 g
Motorrad: 952 g
PKW (z.B. VW Golf): 1088 g
Flugzeug: 2516 g
SUV: 3604 g
Wenn du also mit deinem SUV von Berlin in den bayrischen Wald fährst um zu urlauben, hast du tatsächlich mehr CO2 ausgestoßen, als wenn du mit dem Flugzeug von Berlin nach Amsterdam geflogen fährst. Per Bahn und Bus zu reisen ist somit ein wichtiges Nachhaltigkeitskriterium.
Jede Unterkunft, die per Persönlichem Nahverkehr erreichbar ist, erfüllt dieses Kriterium. Da allerdings insbesondere in entlegenen Gegenden nicht jede Unterkunft direkt per ÖPNV erreichbar ist, kann eine Unterkunft dieses Kriterium auch erfüllen, indem ein Shuttle Service zum nächsten Bahnhof angeboten wird.
*Quelle: L. Dellert „Mein Herz schlägt grün“
Eco-Zertifizierung
Auf der ganzen Welt gibt es hunderte von Zertifikaten, welche die Nachhaltigkeit von Ferienunterkünften untersuchen, bestätigen und kontrollieren. Weitreichend bekannt sind u.a. das EU Ecolabel, Viabono oder Fairstay.
Mit diesen Labels soll der Verbraucher die Möglichkeit haben, umweltfreundlichere und gesündere Dienstleistungen und Produkte identifizieren zu können.
Ist eine Unterkunft mit dem EU Ecolabel oder einer anderen, gleichwertig anerkannten Zertifizierung ausgezeichnet, erfüllt sie dieses Kriterium.
Naturkosmetika
Die Hersteller von Naturkosmetik sorgen mit ihren Äckern mit Arnika, Ringelblume und sonstigen Heilpflanzen und ihrem Fruchtwechsel dafür, dass Artenvielfalt erhalten bleibt.
Außerdem betreiben sie aktiven Klimaschutz durch den CO2-bindenden Humus auf ihren Feldern. Konventionelle Kosmetikprodukte stecken oft voller Mikroplastik, Duftstoffe, Silikone, Parabene, PEGs und Co, die nicht nur schlecht für die Umwelt sind, sondern sogar auch im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Wer möchte das bitte an seine Haut lassen? Also wir nicht…
Kontrolliert-zertifizierte Naturkosmetika sind frei von all diesen Stoffen.
Jede Unterkunft, die mehrheitlich kontrolliert-zertifizierte Naturkosmetika verwendet, erfüllt dieses Kriterium.
Nachhaltige Aktionen
Gastgeber können nicht nur einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten, indem sie ihre Mitarbeiter als auch ihre Gäste über einen nachhaltigen, umweltfreundlichen Lifestyle schulen und informieren.
Man kann als Gastgeber auch in die Vollen gehen und Aktionen veranstalten, die sichtbar und nachhaltig etwas für Tiere, Natur und Mensch zu tun. Dies können Beach Clean Ups sein, gemeinsames Bäume pflanzen, Imkerführungen mit Informationen zum Bienenschutz, usw. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Jede Unterkunft, die ihre Angestellten und Gäste über Nachhaltigkeit/Umweltschutz informiert und/oder Aktionen zum Umwelt- und Klimaschutz veranstaltet, erfüllt dieses Kriterium.