Nachhaltige und korallenfreundliche Sonnencremes: Der umweltfreundliche UV-Schutz
- 1. Juni 2021
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- Kleinkind , Nachhaltige Tipps
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Schadet die Sonnencreme, die ihr im Urlaub benutzt, dem Meer und den Korallenriffen? Enthält euer Sonnenschutz Mikroplastik und Nanopartikel? Mit hoher Wahrscheinlichkeit lautet die Antwort auf alle drei Fragen: JA. Höchste Zeit, auf einen anderen Sonnenschutz umzusteigen!
Während wir unsere empfindliche Haut vor schädlichen Sonnenstrahlen schützen und uns mit hohen UV-Filtern gegen Hautfältchen, Pigmentflecken und in erster Linie Sonnenbrand wappnen, schaden wir damit den Meeren und seinen Bewohnern.
Das war mir jahrelang nicht klar – und dabei bin ich Sonnenschutz-Powernutzerin aufgrund meiner empfindlichen Haut!
Es war mein Frauenarzt, der die Lawine ins Rollen brachte. Er wies mich während der Schwangerschaft darauf hin, eine Sonnenmilch zu benutzen, die dem Baby in meinem Bauch nicht schadet. Denn der chemische UV-Filter Oxybenzon steht im Verdacht, ein geringeres Geburtsgewicht bei Babys auszulösen und ist außerem ein „Durchdringungsverstärker“, der die Haut durchlässiger macht für andere schädliche Substanzen.
Ich begann weiter zu recherchieren, welche Sonnencreme in der Schwangerschaft empfehlenswert ist und sah mich bald mit traurigen Tatsachen über meinen Körper hinaus konfrontiert. (Alle Tipps zusammengefasst findet ihr ganz unten.)
Die synthetischen Filter, die uns vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne schützen sollen, haben es in sich. Denn die chemischen UV-Filter Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen wirken giftig auf das ozeanische Ökosystem. Und krasserweise auch auf uns!
Beim Schwimmen im Meer wird der synthetische, wasserunlösliche UV-Filter Oxybenzon abgewaschen und gelangt zu den Korallen. Dort wirkt er auf die DNA-Struktur ein, mindert das Wachstum, schädigt das Erbgut und die Zellstruktur junger Korallen so stark, dass diese ausbleichen.
Selbst geringe Mengen reichen aus, um die empfindlichen Meeresorganismen absterben zu lassen.
Bye bye Meeresschutz. Die Korallenriffe sind essentieller Bestandteil der Meere. Sie sind die Heimat zahlreicher Arten, bieten ihnen Schutz und Nahrung. Für die Küstengebiete wirken Korallen wie ein natürlicher Schutz gegen Erosion und bilden aufgrund ihrer hohen Fischvorkommen auch die Nahrungsgrundlage von Millionen von Menschen.
Hinter Bandwurmwörtern wie z.B. „Methoxydibenzoylmethane“ steckt ein Allergie auslösender Stoff, der über die Haut in den Körper gelangt, dort zu Hormonstörungen führt und stark im Verdacht steht, krebserregend zu wirken.
Außerdem macht Oxybenzon unsere Haut noch empfindlicher in punkto Sonne, wirkt also sogar kontraproduktiv wenn es um Sonnenschutz geht. Will heißen: Nutzt ihr einen Sonnenschutz mit Oxybenzon, reagiert eure Haut ohne Sonnenschutz deutlich schneller mit Erröten, Jucken, Blasenbildung oder Ausschlag. Und nochmal höchst fachkompetent ausgedrückt von der Expertin:
Dr. Jetske Ultee, Forschungsärztin auf dem Gebiet der kosmetischen Dermatologie sagt:
Gegen keinen anderen Filter spricht so viel wie gegen Oxybenzon. Der Stoff ist hormonell wirksam, verursacht die Bildung freier Radikale, wird vom Körper sehr leicht aufgenommen (auch von gesunder Haut), hat ein hohes Hautreizungsrisiko, ist instabil und außerdem äußerst umweltschädlich.
Entdeckt ihr einen der folgenden Namen unter den Inhaltsstoffen der Sonnencreme für euch oder gar eure Kinder, überlegt ihr euch besser, ob eure Familie sie weiterhin benutzen möchte:
Auch die beiden synthetischen UV-Filter Octonixat und Octocrylen wirken laut Forschern ähnlich schädlich auf Korallen wie Oxybenzon. Diese chemischen Substanzen reichern sich ebenfalls schnell in Organismen an und können so das Wachstum von Korallenriffen erheblich beeinträchtigen.
Über Octinoxat sagt Frau Dr. Jetske Ultee:
„Seltsamerweise zählt er zu den weltweit am häufigsten eingesetzten UV-Filtern, ich sortiere ihn aber in die Spalte „besser meiden“. Ethylhexyl methoxycinnamate wird sehr leicht vom Körper aufgenommen und hat eine östrogene Wirkung.
Studien haben zudem gezeigt, dass es bei Sonneneinwirkung zur Bildung von freien Radikalen kommt und dass er umweltschädlich ist. Dabei kann Ethylhexyl methoxycinnamate unter dem Einfluss von Licht inaktiver werden. Alles in allem keine vorteilhaften Eigenschaften.“
Und auch Octocrylen kommt bei ihr nicht gut weg:
Dieser UV-Filter war bislang immer ein Zweifelsfall für mich. Ich habe Sonnencremes mit diesem Stoff letztlich immer gebilligt. Aufgrund der neu gewonnenen Eigenschaften habe ich ihn jedoch auf die rote Liste gesetzt. Octocrylene bildet möglicherweise freie Radikale und verursacht besonders bei Kindern oft Hautreaktionen.
Aus Tierversuchen geht hervor, dass dieser UV-Filter doch eine endokrinschädigende Wirkung hat. Hinzu kommt, dass der Stoff leicht vom Körper aufgenommen wird.
Fast alle handelsüblichen kosmetischen Sonnenschutzprodukte kommen nicht ohne Mikroplastik aus. Sowohl die günstigen Cremes vom Discounter, die teureren in der Apotheke als auch die luxuriösen aus dem Kosmetikfachhandel.
Wie schädlich Kunststoff-Kleinstteilchen für die Meeresbewohner und am Ende auch für den menschlichen Körper sind, ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Leider ist es in Deutschland nicht verboten, Mikroplastik in Kosmetika zu verwenden. Das macht mich ziemlich wütend.
Die Hersteller dürfen die größten Werbeversprechen auf ihre Verpackungen schreiben, aber die schädlichen Fakten sind in Miniaturschrift hintendrauf oder in der Packungsbeilage versteckt.
Da also keine Marke dick und fett „Mit extra viel Mikroplastik, das dem Meer und dir schadet“ auf ihrem Produkt platziert, müsst ihr selbst aktiv werden, um Meeresschutz zu betreiben.
Sobald ihr in den Inhaltsstoffen einen der nachfolgenden Namen entdeckt, wisst ihr, dass eure Creme Mikroplastik enthält:
Begibt man sich auf die Suche nach einer umwelt- und gesundheitsfreundlicheren Sonnencreme, landet man schnell bei Mineralischem Sonnenschutz. Eltern kennen diesen meist von der ersten Sonnencreme für ihr Baby, der das Kind nach Kriegsbemalung aussehen lässt und abends die Frage aufwirft: Wie wasche ich die Sonnencreme wieder ab? (Antwort: Mit einem Waschlappen und etwas Öl.)
Mineralische Filter schützen die Haut durch Zinkoxid sowie Titanoxid – die Stoffe, welchen den weißen Film auf der Haut hinterlassen.
Beide Stoffe haben die Eigenschaft, dass sie wie kleine Spiegel wirken und das Sonnenlicht reflektieren, bevor es auf die Haut auftreffen kann. Die schädlichen UVA- und UVB-Strahlen werden so abgewehrt. Zinkoxid ist Titanoxid in Sachen UVA-Schutz übrigens überlegen.
Beide Stoffe sind allerdings auch dafür bekannt, dass sie freie Radikale bilden können, wenn sie mit Sonnenlicht in Kontakt kommen. Folgen können DNA-Schäden, Störungen des Nervensystems und vieles mehr sein. Freie Radikale entstehen auch durch den Konsum von Alkohol, Zigaretten, Stress, usw.
Die ganz einfache Lösung dagegen: Antioxidantien. Diese stecken in Gewürzen, Kräutern, frischem Gemüse und Obst mit viel Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin. Gönnt euch während der sonnenintensiven Zeit regelmäßig grüne Smoothies, Beeren, Süßkartoffeln, Orangen, Karotten usw. und schon reduziert ihr das Risiko, dass freie Radikale eure Haut schädigen.
Da das „Weißeln“ von den meisten als unangenehm empfunden wird, sind die Hersteller dazu übergegangen, die mineralischen UV-Filter in klitzekleine Teilchen, sogenannte Nanopartikel, aufzuspalten. Diese lassen die Creme beim Verreiben transparent werden und hinterlassen keinen weißen Film auf der Haut. Klingt ja super, wo ist das Problem?
Die Wirkung von Nanopartikeln insbesondere in Sprayform ist umstritten und noch nicht weit genug erforscht. Sicher ist auf jeden Fall, dass man eine Creme vorziehen sollte, weil das Einatmen von Titandioxid in Nanoform als krebserregend eingestuft wird.
Der Begriff „Riff freundliche Sonnencreme“ ist bislang weder geschützt, noch zertifiziert. Es liegt wieder am Verbraucher, genau hinzuschauen.
Denn selbst wenn „Bio-Sonnencreme“, „Ohne Parabene und Silikone“ oder sogar „rifffreundlich“ bzw. „reef safe“ auf dem Sonnenschutz steht, bedeutet das noch lange nicht, dass die Creme wirklich keine schädlichen chemischen Filter, Nanopartikel oder Mikroplastik enthält.
Achtet mal auf die Marketingsprüche und werft unbedingt immer einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe!
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